Ich kann nur jedem raten sich den Zoom Beitrag genau anzuhören. Wie Politik mit Transparent und zumindest moralischem Betrug umgeht. Unfassbar ist, dass viele Taten strafrechtlich nicht relevant sind, aber relevant sein sollten. Aber wen wundert es, wenn der Bundestagspräsident die Abgeordneten überprüfen soll. Da war doch so ein Spruch mit der Krähe und dem Augen aushacken. Besonders auf die Palme bringt mich hier Philipp Amthor. Dieser nette junge Mann, der Politikersprech eines wegen überalternden Abgeordneten perfekt beherrscht, zeigt in diesem Interview, dass er nichts verstehen will. Wenn man genau zuhört, erkennt man, dass er eigentlich nichts falsch gemacht hat. Sein Vergehen ist lediglich politisches Ungeschick. Er gibt die Aktienoptionen zwar zurück, aber für mich heilt das gar nichts. Geld in Aktienoptionen erhält er natürlich nicht für irgendeine Einflussnahme seinerseits. Nein. Es ist sein kaufmännisches Genie oder was auch immer Unternehmen dazu bringt den steinzeitrethorischen Teenager mit Geld zu überschütten. Das machen Unternehmen ja gerne – warum auch nicht, der ist doch nett, oder? Die Aussage „Ich habe mich angreifbar gemacht“ sagt schon alles. Sein Fehler ist für ihn allein die Angreifbarkeit. Wäre die nicht gegeben, wäre alles blumig schön. Seine Parteikollegen sagen immer wieder: „Er hat seinen Fehler ja eingesehen“ – andere werden für solche Fehler politisch „hingerichtet“. In Unternehmen feuert man Menschen, wenn deren Verhalten nicht „compliant“ ist. Herr Amthor ist aber so nett und so toll. Ich möchte die CDU in Ueckermünde CDU mal fragen, was man denn anstellen muss, damit ein reines vermeintlichen Einsehen eines Fehler ausreicht? Man hat das Gefühl, dass Herr Amthor das bedauert. Klar bedauert er das. Er bedauert das wie ein Straftäter, der vor Gericht sein bedauern äußert und man ihm aber nicht abnimmt, dass er sich nicht selber bedauert – nicht aber die Tat. Jeder mag sich da sein eigenes Bild machen. Die Maskenaffäre und Herr Amthor sagen mir, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Das gleiche Verhalten eines Angestellten in einem Unternehmen wird anders behandelt. Aber nun gut, er ist ja so nett. Der Herr Amthor.
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